Kammermusik mit Überraschungen
Altes Rathaus, 25.8.2023. Ein Holzbläserquintett, dass sich nach den Göttern des Windes aus der griechischen Mythologie benennt, lässt Großes erwarten. Und so trugen die engagierten jugendlichen Künstlerinnen und Künstler die Besucher im Alten Rathaus am Freitagabend durch drei Jahrhunderte der klassischen Kammermusik. Das Anemoi Holzbläserquintett besteht aus fünf Bundespreisträgern des deutschen «Jugend musiziert» Wettbewerbs und Mitgliedern des Landesjugendorchesters NRW. Das Quintett, musikalisch betreut durch Prof. André Sebald, gewann u. a. den Beethoven Bonnensis Preis und den Kammermusikförderpreis NRW.
Amelie Jansen (Flöte), Elisa Kiess (Oboe), Jakob Breitling (Klarinette), Raphael Sebald (Horn), Liam Scheidner (Fagott) begeisterten das Schöppinger Publikum mit sauberen Zusammenspiel und beeindruckender Vielfalt. Der zeitliche Bogen der Komponisten reichte von Franz Danzi aus dem 18. Jahrhundert bis George Gershwins „An American in Paris“ aus dem 20. Jahrhundert. Beeindruckend ungewohnt: Terence Greaves Beethoven´s Fifth als Bossa Nova.
Das Konzert war das erste einer neuen Zusammenarbeit zwischen der Landesmusikakademie NRW in Heek Nienborg und dem Freundeskreis Schöppinger Konzerte. So begrüßte Ulf Kapitza neben den Besuchern vor allem die Direktorin der LMA, Antje Valentin. Sie wohnt selbst in Schöppingen und freut sich ebenso über die neue Kooperation. In ihrer kurzen Ansprache begrüßte sie Norbert Wieland vom Förderverein der LMA. Zudem lobte sie den Konzertsaal, der aufgrund der guten Akustik und der außerordentlichen Atmosphäre prädestiniert für Kammermusik ist.
Schnell ging Frau Valentin auf die Hauptakteure des Abends ein und stellte die Personen hinter dem Holzbläserquintett namentlich vor. Die jungen Leute aus dem Rhein- und Siegerland haben ganz unterschiedliche, ambitionierte Ziele. So war ein Auszubildender zum Kfz-Mechatroniker ebenso dabei wie ein Abiturient. Andere sehen ihre Zukunft in Orchestern oder anderen Formationen in der klassischen Musik. So kam zur Freude über die Musik der jungen Künstler etwas Wehmut auf, als bekannt wurde, dass das Schöppinger Konzert das vorletzte Anemoi Konzert war.
Easy Listening am Freialtar
Eggerode, Freialtar, 20.08.2023. Ein richtig schöner Sommerabend lockte die Besucher am späten Nachmittag zum Eggeroder Freialtar. Die Volker Leiss Band präsentierte ein buntes Programm von Balladen und spritzigen Hits aus den 60 und 70er Jahren. Der bandeigene Stil bereichert die Songs durch das bezaubernde Flötenspiel, den angenehmen Gesang, die mitreißende Cachon-Rhythmen und das gekonnte Gitarrenspiel der Band. Zwischendurch gab es kurze Moderationen und Anekdoten, die den Austausch mit dem Publikum noch förderten. In der friedvollen Atmosphäre des Ortes wurde das Publikum aktiv, klatschte im Takt und Sang die gut bekannten Hits. Kühle Getränke wurden vom Freundeskreis Schöppinger Konzerte angeboten und der Eggeroder Heimatverein verkaufte perfekt gegrillte Bratwürstchen.
Vielseitiges Orgelkonzert mit Improvisationen
St. Brictius, 16.7.2023. Orgelfans aus Schöppingen und der Region kamen bei diesem Konzert im Rahmen des Baumberger Orgelsommers svoll auf ihre Kosten. Über 80 Besucher lauschten dem 28 jährigen, studierten Kirchenmusiker Florian Schuster aus Regensburg. Er spielte Stücke von Bach, Schumann und Roth. Zudem erklangen Improvisationen von drei Charakterstücken im romantischen Stil sowie eine Improvisation über das Patronatslied unserer Gemeinde. Die Freude, mit der er auf der gut gestimmten Schöppinger Ott Orgel spielen durfte, gab er mit einer schönen Improvisation als Zugabe zurück. Begeistert machte sich das Publikum mit frohen Gedanken zurück auf den Heimweg. Passend zu diesem schönen Sommertag, dessen Wind nun nachließ.
Schon mit den Regensburger Domspatzen kam Florian Schuster vor 10 Jahren nach Schöppingen. Ihm ist noch sehr präsent, dass er in seiner Gastfamilie auch einige Sätze Plattdeutsch hörte, was einen großen Eindruck auf den Bayern machte. Später unterrichtete er selbst am Gymnasium der Domspatzen. Heute hat er einen Lehrauftrag an der Hochschule für katholische Kirchenmusik & Musikpädagogik Regensburg.
Eindrucksvolle Passionsgesänge in St. Brictius
St. Brictius, 31.03.2023. Es war die Kombination traditioneller, hoch emotionaler slawischer Passionsgesänge mit Streichinstrumenten und aktueller Technik, dann die besondere (Passions-)Zeit im Kirchenjahr und die aktuelle Situation in der Welt überhaupt – das ukrainische Duo Religimuz fesselte die Gemeinde in der St. Brictius Kirche.
Zu Beginn ergab das „Preludium“ des tschechischen Komponisten Roman Haas die ideale Einführung in das Thema, bevor die der Volksmusik entnommenen Stücke folgten. Die Besucher erlebten die Leidensgeschichte Jesu verstärkt durch sorgfältig gewählte Bilder bekannter Künstler, die auf eine große Leinwand projiziert wurden.
Zwischen den Stücken zitierte Nakiya Pakosh mit berührender Intonierung Bibelstellen in deutscher Sprache. Als Abschluss wählten die Künstler wiederum ein Stück von Roman Haas. „Bolero“, ein Duett mit Cello und Bratsche führte zurück in die Gegenwart. Tief bewegt und beflügelt von den Eindrücken dieser kirchenmusikalischen Andacht, brachte die Gemeinde ihre Anerkennung für die Künstler anhaltend zum Ausdruck. Pastor Böcker (em.) schloss die Andacht mit tiefem Dank an die Künstler und einem gemeinsam gebeteten „Vater Unser“ der Gemeinde.
Das Künstlerpaar Religimuz beschäftigt sich mit der Suche und Erforschung seltener altertümlicher, meist ukrainischer Gesänge. Die im letzten Jahr mit ihren Kindern aus der Ukraine nach Heek geflüchtete Nadiya Pakosh und Ihr Partner Oleh Kolos waren bereits zum zweiten Mal in Schöppingens Kirche zu Gast. Sie freuen sich, dass auch bei uns ihre Musik und die besondere Art der Darbietung viele Freunde hat. So geben Sie in vielen deutschen Städten und im angrenzenden Ausland Konzerte mit geistlicher Musik.
Leben und Passion Christi als Orgelkonzert
St. Brictius, 24.03.2023. Ein ganz berührendes Orgelkonzert fand am 24.03.2023 in St. Brictius statt. Zum Stummfilm „Das Leben und die Passion Jesu Christi“ aus dem Jahr 1903 spielte der bekannte Orgelkünstler Paolo Oreni aus Mailand seine Improvisationen. Der Film wurde auf die Liste der wertvollen Filme des Vatikans hinzugefügt. Oreni entlockte der frisch gestimmten Ott-Orgel zarte und facettenreiche Töne. So wurden die beeindruckenden Bilder des Filmmaterials, die über einen Beamer auf eine große Leinwand projiziert wurden, lebendig und eindringlich. Sinnbildich leuchtete hinter der Leinwand der farbenfrohe, Flügelaltar in die der Passionszeit angepasst spärlich beleuchtete Kirche.
Dies alles, verbunden mit der Musik und vor allem mit der hoffnungsvollen Botschaft der Osterzeit, die der Film zusammenfasste, beeindruckte die anwesende Gemeinde sehr.
Eine weitere Veranstaltung in St. Brictius befasst sich am kommenden Freitag, 31.3.2023 um 19:00 Uhr mit alten slawischen Passionsgesängen und kurzen Bibelversen. Das ukrainische Duo Religimuz gastiert zum zweiten Mal in der Kirche. Mit Violine, Viola, Keybord und Gesang wird es sicherlich auch wieder eine sehr beeindruckende musikalische Andacht.