St. Brictius, 11.04.2010. Ein wirklich gelungenes und sehr anspruchsvolles A-cappella-Konzert erlebten rund 80 Besucher in der St. Bricitus- Pfarrkirche. Die „Westfälischen Kammersolisten“, 15 solistisch ausgebildete Sänger/innen traten unter der soliden und feinfühligen Leitung durch den Steinfurter Kantoren Markus Lehnert und Gründer des Ensembles bereits zum zweiten mal in der katholischen Pfarrkirche auf. „Fromme“ Chor-Musik stand auf dem Konzertprogramm, wie Pfr. Böcker in seiner Begrüßung anmerkte. Wunderbare Klassiker der romantischen Chorliteratur wie das sechsstimmige „Richte Mich Gott“ von F. Mendelssohn –Bartholdy, „Locus Iste“ von A. Bruckner oder „Unser Lieben Frauen Traum“ von M. Reger wurden mit atemberaubender Intonationssicherheit und dynamisch äußert vielschichtig, mit angenehmer Agogik und sprachlich vorbildlicher Transparenz vorgetragen.

Ebenfalls würdigte Pfr. Böcker bereits in der Begrüßung die virtuosen Fähigkeiten des Chorleiters auch an der Orgel. Markus Lehnert stellte dem Chorprogramm das Orgel-Präludium in fis-moll von D. Buxtehude voran. Immer wieder überraschten neue Klang- und Registerkombinationen das Ohr der aufmerksamen Zuhörer. Die fundierte barocke Artikulationskunst Lehnerts und die klanglichen Möglichkeiten der Ott-Orgel fanden großen Anklang bei der Zuhörerschaft, der erfreulicherweise auch Kinder/Jugendliche angehörten.

Ungewöhnlich und überzeugend auch die Interpretation der Toccata und  Fuge in d-moll von J. S. Bach, mit welcher den Singenden in der Mitte des Programms eine Verschnaufpause gewährt wurde. Danach folgten anspruchsvolle Chorwerke von Komponisten des 20. Jahrhunderts wie das Magnificat von A. Pärt, ein Ave Maria von D. Roth (welcher zugleich auch Lehnerts Orgeldozent in Frankfurt war und dessen Chorwerke der Chor in Paris anl. einer CD -Aufnahme sang) und M. Duruflé (Notre père und Ubi caritas) Meisterhaft interpretierte der Chor diese mitunter äußerst schwierig zu intonierenden, textlich, harmonisch und klanglich sehr spannenden Chorwerke. Den warmen Abschluss des Konzertes bildete das « Abendlied » von J. G. Rheinberger. Immer wieder berührten die vielen piani, die Leichtigkeit in der Tongebung, die klangliche Weichheit und das Fehlen jeglicher Schärfe, die Resonanzfähigkeit der tiefen Bässe und Altstimmen, die Ausgegwogenheit der Stimmen untereinander, die dazu beitrugen, dass die gesungenen Botchaften bei den Zuhörern ankamen.

So zollten die Besucher zum Schluss mit reichlichem Beifall dem Chor und seinem inspierenden Leiter Dank und Anerkennung und entlockten den Akteuren noch eine Zugabe. Einhellig die Meinung der Besucher, der Chor möge doch bald mit einem weiteren Programm auf dem Konzertkalender der Schöppinger Konzerte auftauchen.

(Quelle: Kirchengemeinde St. Brictius, C. Teltenkötter)

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