SchnappschuesseHarfenkonzert 20250511St. Marien, 11.05.2025. Bei bestem Muttertagswetter fanden am Spätnachmittag des letzten Sonntags knapp 50 Besucher den Weg in die friedvolle Eggeroder Wallfahrtskirche, um den Harfenklängen von Tom Daun zu lauschen. Der Künstler begrüßte sein Publikum und erläuterte die Rolle König Davids als eine zentrale Figur im Christentum, für die Juden und den Islam. Er allein soll 150 Psalmen geschrieben und vertont haben. Tom Daun ließ Melodien erklingen, die um das Jahr 1000 vor Christus entstanden und noch heute die Menschen faszinieren.

Der Künstler nahm die Besucher weiter mit auf eine Reise. Es war die Reise der Sepharden, der spanischen Juden, die im 15. Jahrhundert vertrieben wurden und sich rund um das Mittelmeer und in weiten Teilen Europas ansiedelten. Tom Daun vermittelte faktisches Wissen und die Gefühlswelten der Menschen durch erklärende sowie poetische Wortbeiträge und natürlich seine schöne Harfenmusik .

Er spannte den Bogen weiter über das Mittelalter bis Aaron Bär, der im Berlin des 19. Jahrhunderts lebte und über eintausend Melodien komponierte.

Nach langem Applaus erklang als Zugabe eine Melodie, die fast jeder Konzertbesucher kannte. Denn es fehlte noch ein amerikanisch-jiddisches Stück. Das von Sholom Secunda für ein Musical komponierte „Bei mir bistu schein“ wurde 1932 von den Andrew Sisters unvergesslich interpretiert und letztendlich von Tom Daun sehr lebhaft und trefflich sogar mit Gesang vorgetragen. Damit gelang dem Publikum die zeitliche Rückkehr in die trubelige Realität, die spätestens beim Passieren der gut frequentierten Eggeroder Eisdiele sehr präsent war.