Altes Rathaus, 24.04.2015. Das internationale Saxofonquartett „Prossimità“, gab am Freitagabend sein Debüt im Alten Rathaus.

Erst im Jahre 1840 erfunden, hatte es das Saxofon lange schwer, seinen Platz in der klassischen Musik zu finden. Heute hat es sich aber vor allem in der Kammermusik etabliert und mit der Zeit sind immer mehr Arrangements klassischer Werke für Saxofon entstanden. Nicht zuletzt ist das vielen jungen und experimentierfreudigen Saxofon-Ensembles aus Deutschland und der ganzen Welt zu verdanken.

Das internationale Saxofonquartett „Prossimità“, das am Freitagabend sein Debüt im Alten Rathaus gab, ist eines von ihnen.

 

 

Die vier Studienkollegen aus Spanien, Österreich, Deutschland und den Niederlanden haben sich am Konservatorium in Zwolle kennengelernt und treten seit fast zwei Jahren gemeinsam auf. Der Name „Prossimità“, zu Deutsch „Verbundenheit“, ist bei den jungen Musikern durchaus Programm: Mit hoher Virtuosität und einem nahezu perfekten Zusammenspiel präsentierten sie dem Schöppinger Publikum ein abwechslungsreiches Konzert, das vor allem aus Bearbeitungen klassischer Werke bestand.

Den Anfang machte das „Quintett in B-Dur“ von Nikolai Rimsky-Korsakow, das ursprünglich für traditionelles Bläserquartett und Piano gedacht war. Pianist Markus Lehnert aus Steinfurt arrangierte dieses Stück eigens für „Prossimità“ und führte es mit den Saxofonisten auf. In der selben Besetzung und ebenfalls von Lehnert arrangiert bekam das Publikum auch das „Quintett in Es-Dur“ von Wolfgang Amadeus Mozart zu hören.

Neben diesen Werken aus der klassischen Musik hatten die jungen Musiker aber vor allem „Paradestücke“ der Saxofonliteratur im Gepäck. So bewies das Quartett mit den argentinischen Tangos „Adiós Nonino“ und „Oblivion“ von Astor Piazzolla eine enorme Klangvielfalt. Von laut und „schräpig“, wie man das Saxofon aus dem Jazz kennt, bis hin zu weichen Klängen und getragenen Passagen war alles dabei. Die Vielfalt des Instruments ist groß. Natürlich durften auch der „Boléro“ von Maurice Ravel und der zweite Waltzer aus Dimitri Schostakowitsch’s „Jazz Suite No. 2“ mit ihren weltberühmten Saxofon-Soli nicht fehlen. Sie rundeten das gelungene und außergewöhnliche Konzertprogramm der jungen Musiker ab.

(Quelle: Westfälische Nachrichten, Yannik Dietrich, 27.4.2015)