Altes Rathaus, 19.10.2014. Das Alte Rathaus sieht nicht unbedingt aus wie ein typisches Wiener Kaffeehaus und auch Sachertorte gibt es dort nicht. Aber mit der richtigen Musik und leichtem Kaffeeduft in der Luft kann auch hier ganz schnell die passende Atmosphäre aufkommen. Dafür sorgten am Sonntagnachmittag der „Freundeskreis Schöppinger Konzerte“ und auf musikalischer Seite das „Sextett Bohème“ des münsterischen Salonorchesters.
Die sechs Musiker, darunter ein Pianist, zwei Geigerinnen, ein Kontrabassist,
ein Cellist sowie ein Flötist, hatten eine große Auswahl an Werken aus den 20er- und 30er-Jahren mit im Gepäck – „Pralinés der Salonmusik“. Dabei reichte das Programm von Johann Strauss‘ rasanter „Tritsch-Tratsch-Polka“ bis hin zu getragenen Walzern aus der österreichischen Volksmusik. „Eigentlich hatten wir auch den ‚Winter‘ von Vivaldi und die Petersburger Schlittenfahrt vorbereitet“, scherzte Pianist und Moderator Oliver Haug zu Beginn des Konzerts: „Wegen des unerwartet schönen Wetters haben wir uns allerdings dagegen entschieden.“ Stattdessen gab es für das Publikum „Rosen aus dem Süden“ (ein Walzer von Johann Strauss junior) und „eine kleine Frühlingsweise“ von Antonin Dvorak.
Natürlich durften neben der Musik auch Kaffee und Kuchen für die perfekte Kaffeehaus-Atmosphäre nicht fehlen. Davon gab es für die Besucher des Konzerts in der Pause reichlich. Das Team des Freundeskreises hatte das Erdgeschoss des Alten Rathaus dafür extra gemütlich hergerichtet. „Eine wunderbare Atmosphäre“, so das einstimmige Fazit des Publikums. Und auch die Besucherzahl bestätigte den positiven Eindruck: Das Konzert war schon seit Wochen ausverkauft.
„Seit dem letzten Kaffeehaus-Konzert vor drei Jahren haben uns die Leute oft gefragt, wann es wieder eins geben wird“, sagte Silvia Tummel vom „Freundeskreis Schöppinger Konzerte“ in ihrer Begrüßung. „Wir sind sehr froh, dass wir die Musiker aus Münster dafür noch einmal gewinnen konnten“, so Tummel weiter.
Auch das Publikum zeigte sich am Ende begeistert von den Stücken des „Sextett Bohème“, das zum Abschluss noch einmal Klassiker der gehobenen Unterhaltungsmusik zum Mitsingen und Mitsummen in den Saal brachte.
Quelle (Bild und Text): Westfälische Nachrichten, 21.10.2014, Yannick Dietrich