Altes Rathaus, 27.03.2011. Der Tausch „Kunst gegen Sonne“ fiel den Gästen im Alten Rathaus trotz der frühlingshaften Temperaturen draußen leicht. Besonders über das Interesse des jungen Publikums freute sich Clemens Rave, Pianist aus Münster, sehr.


Das Familienkonzert, zu dem der Freundeskreis Schöppinger Konzerte und das aktuelle forum Volkshochschule eingeladen hatte, richtete sich schließlich besonders an musikinteressierte Kinder. Mit im Gepäck hatte Rave daher auch keine typischen Konzertstücke, sondern ausschließlich Werke großer Komponisten im Kindesalter. „Eigentlich könnt ihr euch glücklich schätzen, das ihr keine Wunderkinder seid. So ein Leben, wie es der junge Mozart geführt hat, ist nämlich sehr anstrengend“, scherzte Dr. Nikolaus Schneider vom aktuellen forum bei seiner Begrüßung. Der fünfjährige Mozart, der siebenjährige Chopin oder der zwölfjährige Beethoven - alle waren sie kleine Genies, deren frühe Werke heutzutage aber weniger bekannt sind.


"Die Stücke, die von den Musikern im Kindesalter komponiert wurden, lernte ich leider erst sehr spät kennen. Deswegen spiele ich sie euch heute schon vor“, so Clemens Rave. Neben der musikalischen Darbietung von Mozarts Menuetten, Beethovens Sonaten und Chopins Polonaisen erläuterte der Klavierprofessor deshalb auch die mitunter kuriosen Entstehungsgeschichten der Werke.

Mozart zum Beispiel habe oft spontane Einfälle gehabt, die in seinem Kopf herumwirbelten ehe daraus ein richtiges Stück entstand. „Der normale Zuhörer hört ein Lied vom Anfang bis zum Ende. Mozart soll es sozusagen alles auf einmal gehört haben“, erläuterte Clemens Rave.

Zum Schluss des Konzerts waren sich Jung und Alt jedenfalls einig: Aufregend ist das Leben als musikalisches Wunderkind sicher. Aber anstrengend bestimmt auch.

(Quelle: WN, 29.03.2011, Verean Barkling)