St. Brictius, 24.05.2010. Viele Kinderköpfe drehen sich gespannt zur Orgel, als die ersten Töne erschallen. Dann kommt Charly, die kleine Erklärmaus zum Vorschein und begrüßt die knapp 50 Kinder und Eltern, die zum Gesprächskonzert in die Pfarrkriche St. Brictius gekommen waren. Bereits zum dritten Mal haben Maria Dietrich, Sprecherin der kleinen Orgelmaus und Organistin Christa Teltenkötter gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde und dem aktuellen forum, Ahaus zum jährlichen Kinder-Orgelkonzert eingeladen.
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Am Pfingstmontag stand dabei alles im Zeichen der Ott-Orgel. Anders als in den vergangenen Jahren wurden diesmal nicht biblische Geschichten mit musikalischer Untermalung erzählt, sondern die Funktionsweise der Orgel spielerisch veranschaulicht. Fragen wie "Wozu sind die vielen Pfeifen da?" und "Was ist ein Register?" wurden unter fachmännischer Kenntnis von Christa Teltenkötter, die bereits seit 2002 an der Ott-Orgel in St. Brictius spielt, und eindrucksvollen Klangbeispielen humorvoll beantwortet.
"Wir wollten diesmal die Atmosphäre etwas auflockern und den Fokus auf die Orgel setzen. Die KInder sollen kennen lernen, wie facettenreich Orgelmusik ist und wie spannend das Instrument aufgebaut ist. Bestimmt nehmen auch viele Erwachsene neue Eindrücke und Kenntnisse mit", so Maria Dietrich zur Idee.
So erfuhren die neugierigen Kinder, dass sich die Orgel aus 41 Klangregistern mit etwa 3.000 Pfeifen zusammensetzt und die Pfeifen nicht - wie von Orgelmaus Charly angenommen - aus Silber, sondern aus einem Zink-Blei-Gemisch bestehen. "Unsere Orgel besteht aus genau 2.915 Pfeifen und ist erst knapp 30 Jahre alt", erklärte Christa Teltenkötter. Bei der interaktiven Schulstunde durften die Kinder natürlich auch selbst Fragen stellen und erfuhren, dass das Schaf, das auf der Orgel steht, zum Wappen Schöppingens gehört und sozusagen der beste Freund der Schöppinger Orgel ist.
Beeindruckt zeigten sich die Kinder insbesondere vom breiten Klangspektrum des gut 4.000 Jahre alten Musikinstruments. Als Orgelmaus Charly dann noch etwas frech forderte, "auch mal was Fetziges und nicht nur alte Kamellen zu spielen", stimmten alle Kinder überrascht in die Titelmelodie der Sendung mit der Maus ein. Ganz besonders groß wurden die Augen und Ohren schließlich, als Christa Teltenkötter den Zimbelstern an der Orgel einschaltete, in dessen Hörgenuss die Schöppinger normalerweise nur zu Weihnachten kommen.
"Ganz schön kompliziert, wie eine Orgel aufgebaut ist. Ich muss aber zugeben, du machst das richtig gut Christa", resümierte Maria Dietrich alias Charly die Erklärstunde. Im Anschluss hatten die Kinder dann noch die Gelegenheit sich die Orgel einmal aus nächster Nähe anzusehen.
(Quelle: Westfälische Nachrichten, vba, 26.05.2010)