St. Brictius, 10.01.2010. Das schneefreudige Tief „Daisy“ konnte die Freunde des Konzerts zum neuen Jahr in St. Brictius nicht hindern, zu kommen. Zahlreiche Besucher genossen das musikalische Angebot der beiden Trompeter Peter Mönkediek und Peter Roth, begleitet von Kantor Markus Lehnert an der Orgel.

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Ihren Schwerpunkt hatten die Musiker auf Komponisten des 18. Jahrhunderts gelegt. So spielten sie zum Auftakt das Concerto D-Dur für zwei Trompeten und Orgel von Johann Melchior Molter (1696-1765). Markus Lehnert ließ im Wechsel mit den Bläsern jeweils die Ott-Orgel ertönen und intonierte als zweites die Fantasie und Fuge B-Dur von Alexandre Pierre François Boëly (1785-1858).

Eingerahmt von Georg Friedrich Händel (1685-1795), „Eternal source of light divine“, Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), Adagio C-Dur für Glasharmonika, Michael Courette (1707-1795), „Tambourin sur un noëlprovencale“ ließen Mönkediek und Roth vom Chorraum her drei Alpenländische Jodler („Kalt, kalt“, „Denkst du daran“ und „Oan Sternderl am Himmel“) mit ihren Corni da Caccia (Hörnern) ertönen. Mit diesen Jodlern verbreitete sich noch einmal heimeliger Weihnachtsfrieden in den Gewölben der dreischiffigen Kirche.

Wie ein Kontrapunkt bot sich im Anschluss Präludium und Fuge in D-Dur, BWV 532, von Johann Sebastian Bach (1685-1750) dar, in dem die Orgel sich zu voller Kraft entfalten konnte. Vokal muteten dagegen die folgenden Stücke an: Johann Sebastian Bach, „Jesus bleibet meine Freude“, umgesetzt durch die Stimmen der feinen Trompeten, und Georg Friedrich Händel (1685-1759), „Lascia, chio pianga“ aus der Oper Rinaldo, dessen Arie, instrumental interpretiert, überzeugte.

Ausgehend von Mozart, stellte die Komposition „Mozart Changes“ von Zsolt Gárdony (geb. 1946) den einzigen Beitrag eines Zeitgenossen dar, dessen moderne Interpretation die Hörer rhythmisch mitgehen ließ. In Modest Petrowitsch Mussokgskys (1839-1881) Auszügen aus „Bilder einer Ausstellung“ in der Bearbeitung von P.J. Lawrence ließen die Musiker zum Schluss die Bilder gleichsam plastisch vor den Hörern erscheinen. Langer Applaus erbrachte als Zugabe noch die Cantate 208 von Bach „Schafe sollen sicher weiden“.

Quelle: Westfälische Nachrichten, Alfons Körbel, 12.01.2010