St. Brictius, 11.01.2015. Bevor das neue Jahr mit breiten Segeln rasant Fahrt aufzunehmen beginnt, setzte das traditionelle Neujahrskonzert am Sonntagabend in der St.-Brictius-Kirche noch einen musikalischen Anker zum Innehalten und Besinnen. Eingeladen hatte der Freundeskreis Schöppinger Konzerte.

Festlich geschmückt in nachweihnachtlichem Glanz erstrahlte das Innere des historischen Gemäuers und unterstrich mit Tannengrün und Kerzenfunkeln den Nachhall des vergangenen Jahres. In hochkarätiger künstlerischer Besetzung mit Peter Mönkediek und Peter Roth, Soli-Trompeter des WDR-Sinfonieorchesters Köln, und Kantor Markus Lehnert an der Orgel, erlebte das Publikum in 90 Minuten eine klangvolle Zeitreise in den Barock.

In Stücken von Stanley, Melani, Vivaldi, Johann Sebastian Bach, Boellmann und Dietrich Buxtehude brillierten die hellen Töne der Trompeten und sonoren Klangfarben der Orgel im Wechsel zwischen Leidenschaft und Spannung der Melodien: Laut jubilierend stiegen die Töne von der Empore bis unter das Kirchendach oder verhallten eindringlich über den Köpfen der andächtig lauschenden Zuhörer. Auch mit Passagen aus Georg Friedrich Händels berühmter „Wassermusik“ verzückten die Musiker das Publikum: Filigrane Klänge, berührend anmutig und zart, spielen zum Tanz auf, lebhaft zeugen Trompetenstöße von Triumph und Lebensfreude. Mit drei Weihnachts- und Neujahrsjodlern aus Südtirol huldigen die Künstler der Gegenwart.

Für den lang anhaltenden Beifall bedankten sich die Musiker mit einer Zugabe: Das schwermütige Requiem „Pie Jesu“ von Andrew Lloyd Webber erinnerte mit ergreifender Melodie noch einmal nachdrücklich an Einhalt vor der Hektik des Alltags.

(Quelle: Westfälische Nachrichten, 13.01.2014, Sabine Sitte)