St. Brictius, 25.04.2014. Die dreischiffige Kirche St. Brictius war mit einem Klang erfüllt, wie ihn die Königin der Instrumente, die Ott-Orgel, nicht gewaltiger hervorbringen könnte. Es war ein beeindruckendes Konzert, das das Bläserquintett „Embrassment“ aus Leipzig am Freitag den Freunden der Schöppinger Konzerte bot.

Bestechend waren die Klarheit und das Zusammenspiel von Michael Dallmann und Christian Scholz (Trompete), Thomas Zühlke (Horn), Nikokai Kähler (Tuba) und Lars Proxa (Posaune).

Das Konzert begannen sie mit einem Werk aus dem 18. Jahrhundert von Georg Friedrich Händel, „Einzug der Königin von Saba“ aus dem Oratorium in drei Teilen (HWV 67), einem sehr schnellen, bewegten Satz, der einen majestätischen Auftritt der Königin nicht erahnen lässt.

 

Mit ihrem letzten und neunten Stück „The Saints Halleluja“ von Luther Henderson (geboren am 14. März 1919 in Kansas City, Missouri; gestorben am 29. Juli 2003 in New York City; amerikanischer Komponist und Arrangeur des Jazz und von Musicals) kehrte das Bläserquintett noch einmal zu Händel zurück. Die Komposition verbindet das Halleluja von Händel mit dem geistlichen Lied und Gospelstück „When The Saints Go Marching In“. Dabei war rhythmisches Klatschen angesagt, zu dem Tubist Nikolai Kähler ermunternd die Hörer aufforderte. Zu den ausgewählten Stücken gab er auch jeweils einleitende Informationen.

Zeitlich begaben sich die Musiker mit der Motette „Also hat Gott die Welt geliebt“ (SWV 380) von Heinrich Schütz in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, den der Komponist erlebt und überlebt hatte.

Es folgte „Präludium und Fuge in g-Moll“ von Dietrich Buxtehude, das der Posaunist Lars Proxa von der Orgelmusik auf die Musik des Quintetts übertragen hatte. Hier wurde die Nähe zu den Orgelklängen deutlich hörbar.

Über Auszüge aus Johann Sebastian Bachs „Kunst der Fuge“, aus Josef Haydns Oratorium „Die Schöpfung“, über Anton Bruckners „Locus iste“, dem Stück „Libera me“ aus dem Requiem von Gabriel Faure und dem „Kyrie: for brass quintet“ (2004) von Randall Stulken näherte sich das Programm dem Halleluja von Henderson.

Lang anhaltender Beifall des Auditoriums ermunterte das Bläserquintett zu zwei Zugaben: „Butterfly“ des finnischen A-cappella-Ensembles „Rajaton“ und das „Lied der Solveig“ aus „Peer Gynt“ von Edvard Grieg.

(Quelle: Westfälische Nachrichten, Alfons Körbel, 28.04.2014)