St. Brictius, 01.01.2013. Mit annähernd 300 Freunden des Neujahrskonzertes ist nicht nur das Mittelschiff der St.-Brictius-Kirche voll besetzt gewesen, auch in den Seitenschiffen hatten zahlreiche Besucher Platz genommen. Dieser überaus gute Zuspruch ist nicht verwunderlich, waren doch die ersten Kirchenkonzerte der vergangenen Jahre durch virtuose Klänge geprägt.

Peter Mönkediek und Peter Roth an den Trompeten sowie Markus Lehnert an der Orgel begeisterten die Besucher mit ihrem Programm, und das Publikum dankte es ihnen mit anerkennendem, langem Beifall.

Begonnen hatte das Konzert mit „Vivaldissimo“ von Enjott Schneider, dessen Allegro wie eine Hommage an Vivaldi das gotische Gewölbe der Kirche füllte. Mit den Sätzen „Adagio“ und „Presto“ holten die Musiker das Auditorium jedoch jäh in das 21. Jahrhundert zurück. Am Ende des Konzerts schlossen die Musiker den musikalischen Kreis mit Antonio Vivaldi und setzten mit dem Konzert C-Dur für zwei Trompeten und Orchester einen Schluss- und Höhepunkt, der es in sich hatte. Die Orchesterstimmen hatte Markus Lehnert dafür als Orgelstimme überarbeitet.

Gemeinsam mit der Orgel boten die Bläser die Suite aus L’Apocalypse selon St. Jean von Jean Francaix. Teils melodisch, an bekanntes weihnachtliches Liedgut angelehnt, wirkten die Themen wie Verkündigungen, die wie Choräle gesanglich anmuteten, aber auch visionär im Forte den Raum erfüllten. Mit gedämpfter Trompete im 4. Satz „Le Millenium“ erlangte der Trompetenklang gleichsam vokale Aussagekraft. In „La jerusalem celeste“ wirkte die Musik leicht disharmonisch, was dem Hörer viele Möglichkeiten der Interpretation offen ließ.

Im Wechsel mit den Trompeten bot Markus Lehnert an der Orgel von Johann Sebastian Bach die „Toccata“ und „Fuge D-Moll BWV 565“, dazu Hans André Stamms „Pavane über ein provencalisches Weihnachtslied“ und Louis Lefébure-Wélys „Andante F-Dur Chœur de voix humaine“.

Tradition hat bereits, dass Peter Mönkediek und Peter Roth vom Chorraum aus eine Botschaft an das Auditorium richten. Insgesamt ist den Musikern ein Konzert gelungen, das noch lange in der Erinnerung der Besucher nachhallen wird.

(Quelle: Westfälische Nachrichten, 02.01.2013, Alfons Körbel)