Altes Rathaus, 5.6.2011. Sommerliche Schwüle gepaart mit Arien aus Oper, Operette und Musical um die verschiedenen Formen der Liebe - diese Mischung zündete beim Rathauskonzert am vergangenen Sonntag. Bereits zum dritten Mal erwartete die Besucher ein Auftritt der Gesangsklasse Ludger Breimann. Sieben Solisten zelebrierten im historischen Ambiente des Alten Rathauses die hohe Kunst des Gesangs. Wolfgang Wiechert aus Karlsruhe begleitete die Semi-Profis am Klavier, während Gesangspädagoge Ludger Breimann den Part des Moderators übernahm.


Dr. Alexander Schuller (Bass) aus Ochtrup eröffnete vor rund 60 Besuchern das Konzert mit der Sarastro-Arie „In diesen heiligen Hallen” aus Mozarts „Zauberflöte”. Nur wenig später schlüpften Dinah Kuiper (Sopran) aus Nienborg und Christoph Broermann (Bariton) aus Münster in die Rollen der verliebten Pamina und Papageno aus derselben Oper. Der warme Bass von Schuller schaffte selbst die tiefsten Töne dieser Stimmlage spielend, während Kuiper durch ihren klaren Sopran beeindruckte.

Broermanns überzeugte zudem durch seine besondere schauspielerische Begabung, die alles leicht und locker erscheinen ließ. Die Arie des Figaro aus Gioachino Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“ schien wie für ihn geschrieben. Temperamentvoll „attackierte“ er mit Haarschneideschere und Spray den Pianisten, der es genauso mit Humor nahm wie das Publikum. Das Duett aus derselben Oper mit Broermann und Annika Brönstrup (Mezzosopran) aus Münster offenbarte den begeisterten Zuhörern eine besondere Präsenz ihrer Stimme.

Ein wunderbares Gesangsduett, dass die Herzen der Zuhörer noch mehr erwärmte, war das Liebesduett von Wilfried Stening (Tenor) aus Ochtrup und Elke Große-Venhaus (Sopran) aus Rinkerode. Mit ihrem Vortrag der Arie „Hab nur dich allein“ aus der Operette „Zarewitsch“ von Franz Lehar berührten sie alle. Gertrud Hurck (Alt) aus Münster trat zwei Mal als Solistin auf. Auch ihre voluminöse Altstimme bezauberte.

Die musikalische Weltreise durch die Arien von Mozart bis Walter Kollo erntete nicht nur zum Schluss tosenden Applaus des sichtlich angetanen Schöppinger Publikums.

(Quelle: WN, 8.6.2011, ELVIRA MEISEL-KEMPER)